Akupunktur

Die Akupunktur ist ein bewährtes Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), das auch in der Schwangerschaft unterstützend eingesetzt werden kann. Ziel ist es, das körperliche und seelische Gleichgewicht zu fördern, Beschwerden zu lindern und die Geburtsvorbereitung zu unterstützen – auf natürliche und sanfte Weise.

Anwendungsgebiete in der Schwangerschaft

Viele Schwangere profitieren von Akupunktur besonders im zweiten und dritten Trimester. Häufige Einsatzgebiete sind:

• Übelkeit und Erbrechen (insbesondere in der Frühschwangerschaft)

• Rückenschmerzen und Ischialgien

• Sodbrennen

• Schlafstörungen

• Ödeme und Wassereinlagerungen

• Karpaltunnelsyndrom

• Stimmungsschwankungen, innere Unruhe

 

Die Akupunktur kann oft helfen, den Bedarf an Medikamenten zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern – stets in enger Abstimmung mit betreuenden Ärzt:innen oder Hebammen.

Geburtsvorbereitende Akupunktur

Ein besonderer Schwerpunkt ist die geburtsvorbereitende Akupunktur, die etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche beginnt. Dabei werden spezielle Punkte in wöchentlichen Sitzungen stimuliert, die die Reifung des Gebärmutterhalses fördern und die Muskulatur auf die Geburt vorbereiten sollen.

 

Studien zeigen, dass geburtsvorbereitende Akupunktur:

• die Dauer der Eröffnungsphase verkürzen kann,

• den Verlauf der Geburt positiv beeinflussen und

• die Wehentätigkeit harmonisieren kann.

 

Sie gilt als gut verträglich und wird von vielen Frauen als entspannend und stärkend erlebt.

Sicherheit und Durchführung

Akupunktur in der Schwangerschaft sollte immer von erfahrenen Therapeut:innen mit entsprechender Zusatzqualifikation durchgeführt werden – idealerweise von Hebammen oder Ärzt:innen mit geburtshilflichem Hintergrund. Kontraindikationen und Risikofaktoren werden dabei sorgfältig berücksichtigt.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Die Wirksamkeit der geburtsvorbereitenden Akupunktur ist durch mehrere Studien belegt. Eine häufig zitierte Untersuchung der Frauenklinik Mannheim (Römer & Schaub, 1998) zeigte, dass Frauen, die ab der 36. Schwangerschaftswoche regelmäßig akupunktiert wurden, eine signifikant kürzere Eröffnungsphase der Geburt hatten – im Durchschnitt rund zwei Stunden kürzer als in der Vergleichsgruppe ohne Akupunktur.

 

Weitere Studien weisen darauf hin, dass Akupunktur in der Schwangerschaft zur Linderung typischer Beschwerden wie Übelkeit, Rückenschmerzen und Schlafproblemen beitragen kann. Auch wird eine insgesamt höhere subjektive Zufriedenheit mit dem Schwangerschaftsverlauf berichtet.

 

Wichtig ist: Akupunktur gilt – korrekt durchgeführt – als sicher und gut verträglich für Mutter und Kind.

Moxatherapie - Beckenendlage

Die Moxatherapie ist ebenfalls eine Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei der Akupunkturpunkte mit Wärme stimuliert werden – durch das Abbrennen von Beifußkraut (Moxa). Bei einer Beckenendlage des ungeborenen Kindes kann Moxa helfen, eine Drehung des Babys in die Schädellage anzuregen. Der dafür behandelte Punkt liegt am kleinen Zeh (Blase 67). Studien zeigen, dass Moxatherapie – idealerweise zwischen der 33. und 36. Schwangerschaftswoche durchgeführt – die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Wendung erhöhen kann.